Elias Canetti

aus „Die Blendung“
gelesen von Christian Kopp

Elias Canetti wurde am 25. Juli 1905 in Rustschuk in Bulgarien geboren. Seine Mutter und sein Vater hatten sephardischen Wurzeln, entstammten also jüdischen Auswanderfamilien aus Spanien.
Die Familie zog 1911 nach Manchester, wo Canetti zur Schule ging. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters 1912 zog die Mutter mit ihren drei Kindern nach Paris, Lausanne und schließlich nach Wien. Dort erlernte Canetti die deutsche Sprache und erlebte die Begeisterung beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs. 1916 zog die Familie nach Zürich, wo sich Canetti sehr wohlfühlte. Nach dem Umzug der Familie nach Frankfurt a. M. kehrte Canetti nach Zürich zum Studium der Chemie zurück und promovierte 1929. Sein Roman Die Blendung entstand 1931, wurde aber erst 1936 veröffentlicht.
Nach dem Einmarsch Hitlers in Österreich emigrierte Canetti 1938 über Paris nach London. Er beschäftigte sich lange Jahre mit seiner Schrift Masse und Macht, die auch unter dem Eindruck des Nationalsozialismus entstand, diesen verarbeitete und erst viel später im Jahr 1960 erschien.
Canetti verfasste außerdem drei Dramen, Essays und Reiseberichte, Tagebücher und begann einen mehrteiligen Autobiographie-Zyklus, den er nicht beendete. Für seinen Roman Die Blendung erhielt er 1981 den Nobelpreis.
1994 starb Canetti in Zürich.

Christian Kopp

Evangelisch-Lutherischer Regionalbischof in München und Oberbayern