Joachim Ringelnatz

gelesen von Tasja de Blanc

Joachim Ringelnatz 1883 – 1934

7. August: Joachim Ringelnatz (eigentlich Hans Bötticher) wird in Wurzen bei Leipzig als Sohn des Jugendschriftstellers Georg Bötticher geboren.

1901-1905 Ohne Wissen der Eltern wird Ringelnatz zunächst Schiffsjunge und heuert dann als Matrose bei der Marine auf Segel- und Dampfschiffen an.
Seine Erinnerungen an diese Zeit veröffentlicht er 1911 unter dem Titel „Was ein Schiffsjungen-Tagebuch erzählt“.
1906-1909 Ringelnatz absolviert eine kaufmännische Lehre in Hamburg, arbeitet als Hausmeister in einer englischen Pension, wird Lehrling in einer Dachpappenfabrik und Angestellter in einem Münchner Reisebüro.
1909 Im Künstlerlokal „Simplicissimus“ trifft er unter anderem mit Frank Wedekind zusammen. Er wird gewissermaßen zum „Hausdichter“ des Lokals, rezitiert dort eigene skurrile Verse und kauft sich in der Nachbarschaft einen Tabakladen, den er schon nach neun Monaten wieder schließt.

1912-1914 Veröffentlichung erster autobiografischer Geschichten, Kindererzählungen und grotesk-komischer Gedichte.
Seinen Lebensunterhalt verdient er sich unter anderem als Bibliothekar in Schlesien sowie als Fremdenführer und Schaufensterdekorateur in München.
1914-1918Kriegsdienst bei der Marine.
1918 November: Ringelnatz ist der einzige Marineoffizier, der sich in den Tagen vor der Revolution in die Kieler Matrosenversammlung wagen darf.
1919 Umbenennung in Joachim Ringelnatz, nach dem seemännischen Namen für das glückbringende Seepferdchen.

1920 Veröffentlichung der Balladen vom „Seemann Kutteldaddeldu“ und der „Turngedichte“.
1920-1933 Tourneen durch die Kabaretts in ganz Deutschland auf denen er eigene Gedichte vorträgt.

1933 Ringelnatz erhält von den Nationalsozialisten Auftrittsverbot.
1934 16. November: Verarmt stirbt Joachim Ringelnatz an einer Lungenkrankheit in Berlin.
Gemäß seinem letzten Wunsch wird er unter den Klängen des Seemannsliedes „La Paloma“ zu Grabe getragen.

Blume, Dorlis/Zündorf, Irmgard: Biografie Joachim Ringelnatz, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,

Tasja de Blanc

Sprecherin und Moderatorin