Wladimir Majakowski

gelesen von Max Mayer

Von Pierre Choumoff – Русский парижанин: Фотографии Петра Шумова. М.: Русский путь, 2000, Gemeinfrei, Link

Wladimir Wladimirowitsch Majakowski
geboren 1893 in Baghdati im heutigen Georgien als Sohn eines Försters, nimmt er bereits während seiner Gymnasialzeit an Demonstrationen teil und liest politische Literatur. Nach dem Tod seines Vaters 1906 übersiedelt die Familie nach Moskau, wo er in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands eintritt und beginnt, an Aktionen der Bolschewiki teilzunehmen. Bereits als Schüler wird er wegen seiner revolutionären Umtriebe mehrfach verhaftet und verfasst im Gefängnis seine ersten Gedichte, die allerdings nicht erhalten sind. Ab 1910 studiert er an der Moskauer Kunstfachschule Malerei und wird Teil der «Hyläa»-Gruppe, die sich am Werk der italienischen Futuristen orientiert. Er ist Mitverfasser des Manifests «Eine Ohrfeige für den öffentlichen Geschmack» und veröffentlicht seine ersten Gedichte im Almanach der Gruppe. 1914 wird er aufgrund seiner politischen Aktivitäten von der Kunstakademie ausgeschlossen und, nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, als Freiwilliger von der Russischen Armee abgewiesen. Er arbeitet in den folgenden Jahren in einer Fahrschule in Sankt Petersburg, während seine Werke – Gedichte und Theaterstücke – an Popularität gewinnen. Er nimmt aktiv an der Oktoberrevolution teil, arbeitet ab 1918 im Volkskommissariat für Bildungswesen, schreibt Drehbücher und entwirft für die Russische Nachrichtenagentur ROSTA Plakate. Mehrere Theaterstücke werden am Moskauer Meyerholdtheater uraufgeführt. Ab 1922 ist er Mitglied der «Linken Künstlerfront». In den Zwanzigerjahren bereist er Europa, die USA und Mexiko. Gegen Ende des Jahrzehnts sieht jedoch auch er die Sowjetunion und insbesondere ihre Bürokratie zunehmend kritisch. Seine experimentelle Kunst wird vom amtierenden Politbüro wenig goutiert, man verweigert ihm ein Auslandsvisum und führt seine Stücke seltener auf. 1930 schießt er sich angeblich in seinem Arbeitszimmer ins Herz. In den Neunzigerjahren entdeckte Dokumente der Staatspolizei weisen auf eine Ermordung durch den Geheimdienst hin.
Das Poem «Wolke in Hosen», entstanden in den Jahren 1914/1915, wurde zunächst nur zensiert publiziert und sein ursprünglicher Titel «Der dreizehnte Apostel» unterdrückt. In ganzer Länge wurde es erstmals 1918 veröffentlicht.
In der Übersetzung von Alfred E. Thoss ist es erschienen in: Majakowski: Frühe Gedichte. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1965.

Max Mayer

Residenztheater München