Erich Mühsam

gelesen von Peter Seyferth

Mühsam wurde 1878 als Sohn eines Apothekers geboren und wuchs in Lübeck auf. Wegen „sozialistischer Umtriebe“ 1896 vom Gymnasium gewiesen, lebte er ab 1901 als freier Schriftsteller in Berlin und ab 1909 in München. Hier gehörte er 1918 zu den zentralen Akteuren der Bayerischen Räterepublik links von der USPD. Seine Mitgliedschaft in der KPD währte nur 2 Monate, seine Inhaftierung als „treibendes Element“ der Novemberrevolution dagegen 5 Jahre.

In einem impulsiven, antibürgerlichen „Gefühlsanarchismus“ kommen sein Autoritätshass und seine tiefe Verbundenheit mit den sozial Benachteiligten zum Ausdruck. Gegenüber den in den 1920er Jahren aufstrebenden Nationalsozialisten empfand er tiefste Abneigung und Verzweiflung über die politische Ohnmacht der Linksparteien.

Nach dem Berliner Reichstagsbrand im Februar 1933 wurde er verhaftet und 1934 im KZ Oranienburg brutal ermordet.

Seine niederbayerische Ehefrau Kreszentia, die er 1915 geheiratet hatte, starb 1962 in Berlin. Beide sind auf dem Waldfriedhof in Berlin-Dahlem beigesetzt. Als „Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ genießt Mühsam ein ewiges Ruherecht.

Quelle:
http://www.erich-muehsam.de/ Wer war Erich Mühsam? Website der Erich-Mühsam-Gesellschaft e.V., abgerufen am 1. April 2020.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_M%C3%BChsam Erich Mühsam bei Wikipedia

Peter Seyferth

Dr. phil. Peter Seyferth, Jahrgang 1973, politischer Philosoph aus München, ebenfalls Anarchist.
Hofft aber, nicht ebenfalls von Nazis ermordet zu werden.