Joseph Roth
gelesen von Josef Vossenkuhl
Moses Joseph Roth, geboren am 2. September 1894 in Brody, Ostgalizien, Österreich-Ungarn; Roth starb am 27.05.1939 an einer doppelseitigen Lungenentzündung und wurde am 30.05.1939 auf dem Cimetière parisien de Thiais in Thiais, südlich von Paris im katholischen Teil des Friedhofes beerdigt. Seiner Feder entstammen unter anderem Romane wie „Das Spinnennetz, Hotel Savoy, Hiob. Die Geschichte eines einfachen Mannes, Radetzkymarsch, Die Kapuzinergruft, Das falsche Gewicht, Die Geschichte von der 1002. Nacht, Die Legende vom heiligen Trinker.“
Am 30.01.1933 emigriert Joseph Roth nach Frankreich. Er lebt bis zu seinem Tod in Paris. Moses Josef Roth, der einen konservativen Schreibstil pflegte und sich als Vertreter der journalistischen, schreibhandwerklichen Zunft sah, war nie ein Anhänger der Neuen Sachlichkeit. Er kümmerte sich nicht um neue Wege der Kunst. Er war bekannt für seine mystifizierten Geschichten, die nie ganz der Wahrheit entsprachen. Er pflegte zu sagen: „Ich habe nichts erfunden, nichts komponiert. Es handelt sich nicht mehr darum, zu ‚dichten‘. Das wichtigste ist das Beobachtete.“ Seine Sprache war formvollendet, sein Duktus kindlich betrachtend. Er war ein großer Romancier, hat aber kein bedeutendes Werk hinterlassen.
Marcel Reich Ranicki sagte dazu in einem Interview in der FAZ vom 02.08.2005:… Ein ungewöhnlicher Schriftsteller war Roth auch insofern, als er ein Vielschreiber und dennoch ein gewissenhafter Künstler zu sein vermochte. Er sündigte nie gegen die Natürlichkeit des Tonfalls, er wurde nie redselig, sein Stil kannte keine Koketterie. Konsequent und doch elastisch ist diese Prosa, schlank, aber nicht hager, muskulös, aber nicht knochig. Roth war ein gehetzter Mensch, ein Mann am Abgrund. Von seiner Sprache indes geht eine vollkommene Ruhe aus, ja Abgeklärtheit….
Josef Vossenkuhl
Sprecher für Hörbuch, Film, TV