Selma Meerbaum-Eisinger

Schlaflied für mich, 1941
vertont von Michaela Dietl

Selma Meerbaum-Eisinger
wurde 1924 in Czernowitz, in der Bukowina geboren. Als Jugendliche fing sie an, Gedichte zu schreiben. In der Jugendbewegung Haschomer-Hazair lernte sie Leiser kennen und die beiden verliebten sich. Mit Beginn der Besatzung durch die Nazis, wurde Leiser in ein Zwangsarbeiterlager gebracht. Im Oktober 1941 wurden Selma und ihre Eltern ins Ghetto gesperrt. Selma versuchte zu fliehen, wurde als Jüdin erkannt und brach sich bei der Verfolgung ein Bein.

Im Juni 1942 wurde die Familie nach Transnistrien deportiert. Nach einem erschöpfenden Marsch wurden sie in das deutsche Zwangsarbeiterlager Michailowska gebracht, wo die Deutschen und die Ukrainer die Gefangenen gnadenlos terrorisierten und verhungern ließen. Im Juli schrieb Selma ihren letzten Brief an ihre Freundin: „Ich halte nicht mehr durch, jetzt breche ich zusammen … Küsse, sei stark, Selma.“

Sie starb am 16. Dezember 1942 an Typhus.

Ihre Eltern starben kurze Zeit später.
Leiser verwahrte den Gedichtband im Arbeitslager bis 1944, bis er ihn Selmas Freundin Else in Czernowitz übergab. Es gelang ihm, an Bord des Flüchtlingsschiffes „Mefkure” zu steigen, das auf dem Weg ins Land Israel war. Die „Mefkure” sank im schwarzen Meer und Leiser kam um, ohne zu wissen, dass Selma tot war.

Quelle: Yad Vashem

Michaela Dietl

Musikerin und Komponistin