Stefan Zweig

gelesen von Gabriele Holocher

Stefan Zweig (1881-1942)

in Wien geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend im Ambiente des wohlhabenden jüdischen Großbürgertums. Die Familie war nicht religiös.
Früh war Zweig klar, dass er eine literarische Karriere anstreben wollte und studierte Philosophie, Germanistik und Romanistik in Wien und Berlin.
Z. arbeitete zunächst als Journalist und Übersetzer. Er reiste viel und erweiterte sein Weltbild auch durch zahlreiche Begegnungen mit geistigen Größen seiner Zeit, mit denen er oft langanhaltende Korrespondenzen führte so mit Émile Verhaeren, Romain Rolland, Rainer Maria Rilke, Theodor Herzl, Maxim Gorki, Arthur Schnitzler, Joseph Roth und Sigmund Freud.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete sich Zweig freiwillig zum Militär, wurde jedoch als untauglich ausgemustert und im Archiv des Kriegsministeriums eingesetzt. Er entwickelte sich immer mehr zum Pazifisten und als engagierter Intellektueller trat er immer mehr vehement gegen Nationalismus und Revanchismus ein und warb für die Idee eines geeinten Europa.
Nach dem 1. Weltkrieg stieg Zweig mit Biografien über Balzac, Dickens, Dostojewski; Hölderlin, Kleist, Nietzsche; Casanova, Stendhal, Tolstoi, Erasmus von Rotterdam, Maria Stuart oder Magellan zum Bestellerautor auf. Er schrieb auch Libretti für den Komponisten Richard Strauss.
Aufgrund antisemitischer Hetze emigrierte Zweig schon früh 1934 nach London und nach 1939 nach Brasilien. Dort beendete er seine Autobiografie „Die Welt von Gestern“ (erschienen 1944) und sein wichtigstes Werk „Schachnovelle“ (1941) bevor er mit seiner Frau Lotte Altmann im Februar 1942 in den Freitod ging.

Gabriele Holocher

Bibliothekarin in der Münchner Stadtbibliothek Milbertshofen
Bibliothekare haben ab 1933 „Schwarze Listen“ erstellt und somit aktiv zur Bücherverbrennung und Zensur während dem Nationalsozialismus beigetragen, deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen hier zu gedenken, damit die Freiheit der Gedanken – gefördert durch Lesen – immer erhalten bleibt.